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BADEN-WÜRTTEMBERG STECKT VOLLER BEKANNTER UND WENIGER BEKANNTER NATURwunder

Schwarzwald-wandertour 2023
vom Titisee nach Bad Wildbad

„Mein Rucksack und ich“ war die Antwort auf die Frage von vielen, mit wem ich diese Tour mache? Viele Rückmeldungen waren auch: „Ach so, das ist der Westweg“. Darauf antwortete ich: „Nein, die Route habe ich für mich individuell geplant.“ Der Westweg verläuft anders. Ich wollte für mich viele Dörfer und Gegenden kennenlernen, die ich noch nicht gesehen hatte.

Die Tour habe ich in 5 Wanderetappen eingeplant. Zunächst vom Titisee über Furtwangen nach Schönwald. Dann von Schönwald über Triberg nach Wolfach. Weiter ging es von Wolfach nach Freudenstadt. Von Freudenstadt über Klosterreichenbach, Röt, Besenfeld nach Enzklösterle. Die letzte etwas kürzere Strecke dann zum Ziel nach Bad Wildbad.

Heiko Luft

Indoor Cycling Trainer, Läufer und Wanderer

- 5. Tagestouren
- 4 Übernachtungen
- 172,1 km
- 221.150 Schritte
- 19.864 Kalorien verwandert
- 4.200 Höhenmeter

Im Vorfeld hatte ich mir überlegt, was ich alles benötige. Ich wollte nur das mitnehmen, was ich auch tragen kann. Mein Dynafit-Wander-Rucksack mit 20 Liter Fassungsvermögen war ideal. Viele Fächer, Anhängemöglichkeiten, externe Getränkehalterung, … Bei den Schuhen schwöre ich auf New Balance. Ein „normaler“ Laufschuh reicht für die Strecken völlig aus. Da bedarf es kein 5 kg Monster an Wanderstiefel. Für mich immer wieder überraschend, dass viele Wanderer, die ich getroffen haben, diese Stiefel tragen. Auf die Frage, ob sie diese im Schwarzwald wirklich benötigen, kommen dann Rückmeldungen wie „ich habe sonst nix zum Wandern“ oder „die habe ich schon 10 Jahre, warum soll ich diese wegwerfen“ oder „was soll ich sonst für Schuhe nutzen“. Wie geschrieben schwöre ich bei diesen „normalen“ Wegen auf New Balance mit der Fresh Foam Technik. In den Alpen nutze ich dann die Salomon S/Lap. Diese werde ich dann im August wieder aus dem Regal nehmen und einpacken. Dann geht es für ein paar Tage nach Ischgl.

Highlights vor der Tür

Zurück zum Schwarzwald. Meine Ausrüstung, wie oben beschrieben aus dem Rucksack, den Schuhen, zahlreichen Zipp-Tüten (für Klamotten, Apotheke, Tape, …), Trinkflaschen war gerichtet und es konnte losgehen. Mit dem Zug an den Titisee. 10:48 Uhr Ankunft – pünktlich. Danke Deutsche Bahn! Sehr gut.

Kurz an der Bahnhofstoilette die Wasserflaschen gefüllt, Brausetabletten rein und los ging es auf die 1. Tagestour nach Schönwald. Die Strecke verlief durch das wunderschöne Jostal bis zunächst Furtwangen. Dort kurzer Break (im Supermarkt – alles auftanken/kurzer Snack), dann weiter und hoch auf 1.000 m nach Schönwald. Kurz vor der Ankunft noch schnell die Unterkunft gebucht. Die Buchung der Unterkünfte hatte ich nicht im Vorfeld gebucht. Ich wollte offen und frei sein, wo ich übernachten werden. Die ersten 40,8 km waren geschafft. Beine ganz ok, der nächste Tag kann kommen.

Und der kam dann auch. Von Schönwald ging es dann in Richtung Wolfach. Zunächst benötigten meine Beine und mein Kopf 2-3 km um zu matchen. Danach ging es leichter. An den Triberger Wasserfällen vorbei (noch schön früh, daher fast nichts los). Durch Triberg durch über einen wunderschönen Panorama-Schwarzwaldpfad, dann durch das traumhafte Gutachtal bis Wolfach. Diese Tour war mit 35,6 km und großartigen Eindrücken erfolgreich gemeistert. Kurz vor der Ankunft noch ein Hotelzimmer „geschossen“ und ab zum Einchecken. Das Hotel hatte einen kleinen und sehr kalten kleinen Pool. Ideal für heißgelaufene Beine.

Der 3. Tag hatte die anspruchsvollste Strecke zu bieten. 37,1 km und die zu 95% bergauf. Von Wolfach ging es nach Freudenstadt. Die tollste Etappe der 5-tägigen Tour. Entlang der Wolfach über Oberwolfach, Walke, Schapbach und Bad Rippoldsau. Eine wunderschöne Route – ideal auch für Radfahrer. Sehr gute Weg/Straßen. Wie schön wohnen wir in Deutschland? Das wird einem bei einer solchen Tour immer wieder bewusst. Vor allem auch: Wie gut geht uns in Deutschland? Da sollten wir jeden Tag dankbar dafür sein und nicht ständig an allem herummeckern. In Freudenstadt wartete dann das leckerste Eis auf mich. #KonditoreiBackerzumFalken – köstlich. Mango/Himbeere. Das war so lecker, dass ich beinahe das Buchen des Hotels vergaß. In Freudenstadt habe ich mir dann mit dem Waldhotel Luise ein sehr gutes Hotel gegönnt. Toller Innenpool, Weltklasse Frühstück, schöne Zimmer, sehr leckeres Abendessen. Bestens zu empfehlen. Mit Blick auf den Folgetag die ideale Grundlage.

Eis

"Erst durch Anstrengung lernt man, Natur zu begreifen und die Stille in sich aufzunehmen."

Schon brach der 4. Wandertag an. Heute hatte ich mir den Weg von Freudenstadt nach Enzklösterle (über Klosterreichenbach, Heselbach, Röt, Schönegründ, Besenfeld, Poppeltal) geplant. Auch auf dieser Strecke wieder das gleiche Bild. So schön alle. So gut wie keine Läufer/ Wanderer. Ok, ein paar eBiker, aber ansonsten Ruhe und Stille.
Klosterreichenbach ist schon wunderschön. Ebenso Heselbach. Klein aber fein. Von Schönegründ hoch nach Besenfeld war etwas zäh, dafür war die Strecke von Besenfeld ins Poppeltal sehr schön zu wandern. Vom Poppeltal ging es dann zum Enzklösterle. Dort hatte ich mich in das Gasthaus „Zum Hirschen“ eingebucht. Sehr einfach, allerdings sehr sauber, sehr guter Service und ein sehr leckeres Abendessen. Dafür habe ich mich beim Koch auch persönlich bedankt. Der Chef des Hauses hatte mich auch mit meinem Namen angesprochen, was ich sehr zuvorkommend empfand. Direkt neben dem Gasthaus liegt ein kleiner Supermarkt. Dort konnte ich mich für den 5. und letzten Tag mit entsprechendem Material eindecken.

Gasthaus „Zum Hirschen“

Ich hatte super geschlafen und war schon früher wach als geplant. Daher kurz Frühstück (war ebenfalls sehr lecker) und ab auf die letzte u. kürzeste Etappe. Mit 22,2 km von Enzklösterle nach Bad Wildbad. Die Beine etwas schwerer, allerdings voller Motivation ging es entlang der Großen Enz über kleinere Dörfer bis Bad Wildbad. Zunächst über den Kurpark (der wunderschön angelegt ist und zum Verweilen einlädt), dann Richtung „Downtown“. Zum Abschluss, kurz vor dem Bahnhof, gönnte ich mir noch ein schönes Stück Apfelkuchen. Bevor es mit der S6 in Richtung Pforzheim und dann mit der S5 nach Remchingen zurückging.

Fazit meiner 5 Tage Schwarzwaldwanderung:

Jeder Zeit wieder. Man hat sehr viel Zeit für neue Ideen, Impulse. Ist komplett bei sich selbst. Auf sich allein gestellt und in einer traumhaften Natur unterwegs. Eine Bitte noch an alle da draußen (Wanderer, Läufer, Biker, …): Nehmt Euren Müll, den ihr mitgebracht habt, auch wieder mit nach Hause oder sucht Mülleimer. Müll hat auf Wiesen, in Wäldern oder sonst wo in der Natur nichts zu suchen. Das sind „unbeliebte Naturbewohner“ (siehe Bild). In diesem Sinne: Geht raus in die Natur!

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