Zum Inhalt springen

WAS DU NICHT HAST, BRAUCHST DU NICHT! 

Jungle Ultra 2018 – Vorbereitungen,
Equipment
Teil I

Die Vorstellungen über einen passenden und erholsamen Urlaub sind bekanntlich unterschiedlich. Einige bevorzugen All inklusiv im sichere Hotel, mit allen Annehmlichkeiten, die ein Hotel zu bieten hat. Andere verbringen gemütliche Stunden auf dem heimischen Balkon mit einem guten Buch. Jedem das Seine. Vielleicht aufgrund meiner schweren Erkrankung in 2011, ist das bei mir vollkommen anderes. Ich will jeden Tag, und vor allem im Urlaub, an freien Tagen, an Wochenenden genau das machen, was ich immer wollte – ein Leben eines Abenteurers zu führen. Mich körperlich und mental neuen Herausforderungen zu stellen, Zeit zu haben tiefdurchzuatmen, Zeit meine persönliche Gefühle zu fühlen. Zeit, um die sich nicht wiederholende Momente einfach nur für ein paar Sekunden festzuhalten. Und wie immer führt eine Entscheidung unwiderruflich zu bestimmten Konsequenzen. Für alles bezahlst du einen Preis. Das muss man sich natürlich vor Augen halten.

Und da war die schicksalshafte Begegnung mit Beyond the Ultimate – ein Bild aus dem Peruanischer Jungle. Keine große Werbung in den Zeitungen, Bekanntheitsgrad in Deutschland praktisch 0, nur Laufen, sich auf das Wesentliche konzentrieren und die Jungle Natur mit allem drum und dran hautnah erleben. Ich wusste sofort dieser Lauf gehört auf meine Liste „RACES TO DO BEFORE YOU DIE“.

Mein Mann Heiko ist für mich gleichzeitig auch mein bester Freund. Er kennt mich, meine Stärken, meine Schwächen, meine Träume. Ich habe ihm gleich über diesen Spezial Lauf mit Beyond the Ultimate erzählt. Fast eine Woche in der peruanische Jungle – Laufen, Leben, Schlafen und sich fast alleine versorgen. Natürlich war er ein bisschen überrascht, aber seine Neugier war auch geweckt. Es war nicht einmal zu hören: „Was willst du im Dschungel? Kannst du das überhaut schaffen?“ Kein einziger Zweifel. Der Gedanke im peruanischen Dschungel zu laufen, ließ mich für eine Woche nicht los. Und dann kam im April 2017 die Überraschung mit dem Umschlag – mein Mann hat mir die Anmeldung für Jungle Ultra 2018 geschenkt. Ich war den Tränen nahe. 

Ab sofort gab es in jeder freien Minute nur Laufen, Trainieren und Planen.

Jungle Ultra Peru heißt: Selbstversorgung!

Die Packliste mit Insider-Tipps.

Der Junge Ultra ist eine extreme Ultra Distance-Laufstrecke in den Dschungeln von Peru. Die 230 km lange Rennstrecke besteht aus 5 Etappen mit einer maximalen Anzahl von 6 Tagen, um die Herausforderung zu schaffen. Und wie meine Mutter sagt: Was du nicht hast, brauchst du nicht (zugegeben es gibt einige Ausnahmen).

Rucksack

Laufen auf 2900 hm, bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit und bei ständigem Regen (wir sind schließlich im Regenwald) ist die eine Sache. Die ganze Versorgung samt Bekleidung, Schlafsack, Hängematte, Nahrung und medizinischem Equipment auf dem Rücken mitzutragen, ist die andere Seite der Medaille. Und so bin ich direkt bei dem wichtigsten Punkt – Laufrucksack oder in diesem Fall besser Transportrucksack.

Man kann viel Erfahrung mit unterschiedlichen Laufrucksäcken haben, aber ein Multistage Lauf lehrt dich etwas anderes. Und genau so ist es auch bei der Wahl der Hängematte und dem Schlafrucksack. Ohne sich zu informieren und vor allem ohne ausgiebige Test im Vorfeld, kann aus dem geliebten Teil, sehr schnell ein gravierendes Problem werden.

Meine Entscheidung fiel auf den Raidlight Ultra Olmo 30L. 730 g Gewicht. Bei Etappenrennen ist Gewicht immer das Thema.

Von einigen Läufern extrem ernst genommen, von anderen extrem unterschätzt. Und dann gibt es die dritte Kategorie, zu der ich auch gehöre, „von allem ein bisschen einpacken“. Von einigen Sachen zu wenig, von anderen zu viel. Kurz gesagt, Optimierungspotenzial ist vorhanden. Und genau das macht bei solchen Läufen Spaß – immer nach neuen Produkten suchen, sich mit Gleichgesinnten austauschen. So habe ich auch Wolfgang kennengelernt. Ein relativ unscheinbarer Bursche mit extrem viel Erfahrung im Bereich Ultra, Trail Running und Etappenläufe. Seine Empfehlungen und Tipps waren Goldwert und für mich extrem wichtig.
IMG_0931
IMG_4842
IMG_0930

Pflichtausrüstung - Medizinische Ausrüstung

Du darfst ohne diese Ausrüstung nicht laufen bzw. wirst nicht zum Start zugelassen! D. h. hier etwas zu vergessen oder absichtlich aus deiner Liste zu streicheln, ist nicht klug. Die Pflichtausrüstung wird akribisch durch die Medicals kontrolliert.

 

  • Paracetamol (Acetaminophen) – 30 x 500mg Tabletten oder Kapseln
  • Loperamide (Imodium) – 6 Tabletten
  • Chlorpheniramine (Piriton) – 10 Tabletten
  • Diarolyte – 5 Tütchen
  • Antiseptische Creme – 1 Tube
  • Antiseptische Tücher – 10 Tücher
  • Stich- / Bissentlastungscreme – 1 Tube
  • Wasserreinigungstabletten oder Jodflüssigkeit – 1 Tablette oder 1 Flasche
  • Pflaster (Pflaster) – 5 verschiedene Größen
  • Verband – 1 Kreppverband
  • Latexhandschuhe – 2 Paare
  • Blasenpflaster, Compeed® Blasenpflaster 4 x
  • Micropore Medizinisches Pflaster 1 Rolle
  • Nadeln – 2 x 21 g Nadeln
  • Pinzette – 1 Paar
  • Skalpellklingen – 2 x sicher verpackt
  • Rettungsdecke – 210 × 160 cm

Pflichtausrüstung - Hauptausrüstung

Reiseapotheke

Weitere nützliche Ausrüstung

Hygieneartikel

Pflichtausrüstung - Hauptausrüstung

Bekleidung

Pflichtausrüstung - Hauptausrüstung

Wohin mit den Stöcken?

Es gibt Momente, in denen man richtig froh ist, dass man sie doch mitgenommen hat. Und dann will man einfach nur laufen, aber die geliebten Stöcke bremsen.

In den letzten Jahren haben sich bereits einige Anbieter mit dem Thema auseinandergesetzt und ein paar interessante Idee auf den Markt gebracht. Leider nur mit einem mäßigen Erfolg.

Salomon Custom Quiver BlackStöcke auf dem Rücken tragen

„Endlich“, habe ich mir bei der Einführung gedacht. Endlich eine gute Lösung. Nach dem ersten Testen, ist allerdings meine Euphorie stark gesunken.

Problem Nr. 1 – die Befestigung auf dem Rucksack ist schon eine Kunst für sich. Und wenn man einige Sachen im Laufrucksack hat (was bei einer Pflichtausrüstung in den Bergen üblich ist), hat der Rucksack ein bestimmtes Volumen. Eine optimale Befestigung ist dann nicht mehr möglich.

Problem Nr. 2 – Während eines längeren Laufes, die Stöcke zu falten und selbständig ohne fremde Hilfe und ohne Absetzen des Laufrucksacks, nach hinten über die Schulter in die Salomon Taschen zu schieben, ist eine Kunst. Die Tasche ist durch die Bewegung auch nicht immer perfekt geformt. Eine „über Schulterbewegung“ erfordert nicht nur die perfekte Mobilität, sondern auch die höchste Konzentration von dem Läufer während er aktiv ist.

Befestigungen auf den Laufrucksäcken

Bei der Ultimate Direction Ultra Weste 4.0 hat man die Möglichkeit die Stöcke vorne seitlich am Rucksack zu befestigen.

Ein großer Vorteil bei der Befestigung, man muss sich nicht verrenken oder mit dem Oberkörper rotieren.

Ein Nachteil, bei kürzerem Oberkörper kommt man durch die Armbewegung immer an die Enden der Stöcke. Und das kann schon mal weh tun. Als Schutzmechanismus zieht man dann die Arme entsprechend hoch und eine Nackenverspannung ist vorprogrammiert.

Bei dem Raidlight Ultra Olmo Rucksack, hat man die Möglichkeit die Stöcke direkt an der Vorderseite des Rucksacks zu befestigen. Im Unterschied zu der Ultimate Ultra Weste 4.0 liegen hier die Stöcke horizontal auf Brusthöhe.

Alles hält und wackelt nicht. Die Anbringung ist sehr einfach und schnell. ABER – wenn deine Trinkflaschen voll sind und du noch eine Läuferin bist (und das unabhängig von deiner BH Größe), wird es auf der Brust sehr unangenehm. Der ganze Brustkorb wird gequetscht.

Das zweite Problem ist auch hier die Armbewegung und die Armfreiheit. Schmaler Brustkorb = Arme enger am Körper und entsprechend auch hier die Reibung der Arme an den Stöcken.

Erst skeptisch, dann begeistert und jetzt ein Fan – Compressport Free Belt Pro – die ultimative Känguru Tasche mit vielen Funktionen.

Da der Belt direkt am Hüftknochen liegt, wird nichts gequetscht und der Tragekomfort ist von 10 km bis Ultra gegeben. Und das geniale an dem Gurt ist, dass er tiefer liegt. Dadurch haben die befestigten Stöcke keinen Berührungspunkt mit den Armen.

Bei der einfachen Befestigung war ich mir am Anfang nicht so 100 % sicher, ob die Stöcke tatsächlich auch bei anspruchsvollen Downhills halten. Aber auch hier funktioniert alles einwandfrei. Ich lege die zusammenlegten Stöcke immer gegeneinander, damit immer die untere Stelle des Stocks (Stopper Teller mit Kerbe) nach außen geht und sich richtig einhaken.

Elektronisches

Essen & Snacks

Essen & Snacks

Hier kannst du dir die Die Packliste mit Insider-Tipps. (Selbstversorung) herunterladen. Am besten ausdrucken und Schritt für Schritt durchgehen – so vergisst du nichts.

Entdecke mehr von LUFTStrong

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen