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"WHAT ULTIMATELY COUNTS ARE SUPPOSEDLY MINOR DETAILS."

Jungle Ultra 2018 – Ich bin dann im Dschungel
Teil III

230 km , 5 Tage

Eines der Hauptmerkmale dieses Laufes ist die teilweise Selbstversorgung,
auch Autonomie genannt.

„Wenn du denkst, du hast schon einige harte Läufe erlebt hast, zeigt dir das Jungle Ultra in etwas anderes. Jungle Ultra im Amazonas zählt zu den härtesten Ultraläufen der Welt. Dieser Lauf bringt dich und vor allem deine Füße ans Limit!“

Der Junge Ultra ist eine extreme Ultra Distance-Laufstrecke in den Dschungeln von Peru. Die 230 km lange Rennstrecke besteht aus 5 Etappen mit einer maximalen Anzahl von 6 Tagen, um die Herausforderung zu schaffen.

Samstag, 02.06. 2019

Tag 1 - „Einfach nur den Weg ins Base Camp überleben“

A 5:00am coach pick up for the journey to base camp. This amazing journey takes in pine forests and grasslands as you wind through mountain passes and drop into the cloud forest and your base camp for the night. 

You are completely self-sufficient from the time you reach base camp. 4 man tents will be provided at base camp as well as ground sleeping mats (each tent will contain 3 people). You will have time to explore your beautiful temporary home and relax in relative comfort with WCs, showers and facilities for food preparation. The will be time to warm up with a run through the awe inspiring cloud forest as well as attending our medical and survival briefings throughout the day. 

Was ich heute richtig mag:

BIO4you Ingwer Bonbons

Zeltheringe – Sea to summit Ground Control Tent Pegs oder Coghlans Heringe


Was ich heute nicht mag:

Einfach nur rumhängen und zu viel Freizeit haben.


Was ich vermisse:

Noch nichts.


Was ich unbedingt optimieren muss:

Meine Hängematte noch besser und schneller aufhängen und den Regenschutz noch mehr anspannen.

Um 5 Uhr ist der Treffpunkt im Hotel Ruinas, in dem die meisten Teilnehmer übernachten.

Ich bin froh, dass es losgeht. Die lange Vorbereitung, die Höhenkrankheit, die Zweifel und Ängste. „Habe ich alles?“ Habe ich zu viel, zu wenig? Wo bin ich? Bin ich hier richtig? Was mach ich hier?

Fünf Minibusse stehen schon für die abenteuerliche Reise bereit. Aus einigen Berichten weiß ich, dass bereits die Anreise ins Base Camp kein Spaziergang bzw. keine Spazierfahrt ist. Spätestens nach ein paar Kilometer hinter Cusco endet der Straßenasphalt – es bleibt eine staubige, schmale Straße, ohne jegliche seitliche Sicherung. Die Straße führt uns in Richtung Manu National Park. Den Blick aus dem Fenster würde ich nicht unbedingt jedem empfehlen. Zwar ist der Ausblick wunderschön, aber nichts für schwache Nerven oder Personen mit Höhenangst. Die Breite der Straße könnte man auch so beschreiben: Dort wo der Bus seitlich endet, endet auch die Straße. Der Fahrer weißt offensichtlich, was er macht. Das er öfters mal das Gas nutzt als die Bremse – nun ja. Die offizielle Beschreibung des Organisators: „This amazing journey“.

Im Minibus sind wir zwar alle gut gelaunt, aber trotzten herrscht mehr oder weniger Stille. Was kommt auf uns überhaupt zu? Wie viele Autos und Buse liegen schon da unten? Ist sich der peruanische Fahrer wirklich sicher, was er da tut? War er überhaupt schon 18? Ich nehme für meine Nerven und natürlich auch für meinen Magen prophylaktisch noch zwei Ingwer Bonbons.

Wir legen unsere Leben in die Hände des peruanischen Fahrers. Er ist total locker, fährt noch kurz zu einer Tankstelle und checkt mit einem kräftigen Fußtritt (der gesamte Bus wackelt) den richtigen Druck der Reifen. Ein paar Mitstreiter hat es nach zwei Stunde schon erwischt und sie müssen sich übergeben. Ich als „Kinedryl Kind“ (Kinedryl ist in Tschechien sehr verbreiteter Mittel gegen einer Reiseübelkeit) habe verwunderlich absolut keine Probleme. Seien die Ingwer Bonbon hochgelobt.

Nach ca. 5 Stunden haben wird unser Base Camp erreicht. Es scheint noch ein bisschen Sonne und keiner von uns hat wirklich eine Eile das wichtigste Equipment, nämlich die Hängematte (samt dem Regenschutz), ordentlich (sehr wichtiges Kriterium) aufzuhängen.

Dank der Ratschläge von Wolfgang konzentriere ich mich auf das Wesentliche – eine geeignete Stelle für meine Hängematte. Nicht zu nah von einer Toilette, vom Wind geschützt und auch nicht zu mittig. Je mehr direkte Nachbarn du hast, desto unruhiger wird es.

Es fängt langsam zu nieseln und aus dem Nieseln entwickelt sich langsam Regen. Spätestens jetzt ist allen klar, schnell die Hängematte aufbauen und den Schlafsack vor der Nässe schützen. Eine Minipanik bricht aus. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit bedeutet eine nasse oder feuchte Hängematte oder Schlafsack nur eins: du schläfst über den ganzen Trip in nassen Sachen. Die Achterknoten habe ich zwar fleißig bei meiner Schwester im Garten geübt, aber jetzt bin ich mir irgendwie nicht sicher, ob die halten. Bei meinem Nachbar haben sich die Befürchtungen erfüllt. Bei der ersten Belastung hören wir nur ein lautes: „Fuck“ und er landet hart am Boden, direkt im Wasser.

BIch versuche meine Hängematte nur ganz sanft zu belasten. Mittlerweise regnet es in Strömen. Wir sind schließlich im Regenwald und ich schaffe meinen Regenschutz gerade rechtzeitig über die Hängematte zu spannen. So ein Regenschutz ist eine Wissenschaft für sich. Wenn du hier nicht akkurat arbeitest, fällt alles ins Wasser.  Es darf nicht nur über die Matte hängen, sonst hat man anstatt einer Hängematte eine Badewanne. Die einzelnen Enden nicht zu weit oder zu hoch von der Hängematte befestigen.  Ich liebe die zwei orangen Zeltheringe – Sea to summit Ground Control Tent Pegdie mein Dach spannen.

„Gehe ich auf die Toilette oder nicht?“

„Nach dem Dschungel habe ich gedacht: Nie wieder Hängematte! Viele Leute fragen dich: Oh, cool in einer Hängematte zu schlafen, war das nicht schön? In der ersten Nacht im Camp habe ich mir gedacht: Phillip du bist klug. Du nimmst einfach nur eine Flasche in die Hängematte und dann musst du gar nicht mehr raus. Das mit dem Toilettengang ist so eine Sache. Um zwei Uhr in der Nacht ist es tatsächlich so weit. Ich konnte mich kaum drehen. Trotzdem habe ich mir gesagt: Das schaffst du. Und als ich das geschafft hatte.....ist alles wieder ausgelaufen! Vergiss die Flasche! Pinkeln: war nix! Schlafen: war nix! Wenn sich ein Mitstreiter in seiner Hängematte neben Dir rollt, hat die ganze Reihe etwas davon.“

Es folgt das Medical & Survival Briefing und die Equipment Kontrolle. Dabei wird nicht nur auf das Pflichtequipment, sondern auch auf die Nahrungs- und Salzreserven geachtet. Jeder Teilnehmer bekommt ein Satellitentelefon, das man immer ganz oben im Rucksack positionieren muss. Damit ist man für den Fall „Lost“ erreichbar oder im Notfall wird immerhin die letzte Position für die Evakuierung übermittelt. Es gibt am Telefon auch ein „Magic Roter Knopf“ – der Absolute Notfall, z.B. bei einem lebensbedrohlichen Sturz oder einem Jaguar Angriff.  Angriffe von Spinnen oder Schlangen gehören nicht dazu. Wie man allerdings in einer Notsituation es schafft diesen roten Knopf zu drücken, frage ich mich lieber nicht. Denn wenn es ums Überleben geht, folgen wir sowieso nicht dem Verstand, sondern dem Überlebensinstinkt.

Fast alle menschlichen Kokons hängen. Nur einige Läufer stehen noch im Regen und versuchen zu retten was noch zu retten ist.

„Die Real Erfahrung mit der Hängematte“

„Wie viele Leute waren dort im Camp, die die Hängematte vorher nicht getestet haben?! Die haben mir leidgetan. Die haben wohl gedacht, dass ein Aufbau einer Hängematte wohl kein Problem darstellt. Ich wohne auf einem Pferdehof und konnte die Hängematte im Pferdestall aufhängen. Und so habe ich die erste Nacht alles schön dort aufgebaut. Dann hörte ich die Kojoten, mindestens zehn Stück. Mein Aufenthalt in der Hängematte war entsprechend sehr kurz – ca. 12 Minuten, wenn nicht weniger. Alles gepackt und schnell zurück in die Wohnung. Am nächsten Tag habe ich mir gesagt, sie haben Angst vor Mäusen und vor dem Stall und sie werden nicht reinkommen. Die zweite Nacht habe ich vielleicht eine Stunde ausgehalten. Zum Schluss habe ich schon fast vier Stunden geschafft. Es war schwer, aber ich hatte mindestens das Feeling für die Matte.“

Es ist 14:52 und es regnet wie aus Kübeln. Hilfe, ich will nicht nass werden! Nicht die erste Nacht, nicht die ganze Woche! Ich beobachte und kontrolliere jedes Eck meiner Hängematte. Mein gepackter Laufrucksack und die Tasche mit den restlichen Sachen, auf die wir noch heute einen Zugriff haben, drohen auch im Wasser zu versenken. Schnell unter die Hängematte und eine Rettungsfolie einpacken.

Um 16:00 hört der Regen langsam auf und ich mache mich mit den Gegebenheiten des Camps vertraut. Wo gibt es heißes Wasser für die erste Expeditionsmahlzeit, wo sind die Toiletten?

Gegen 17:00 liegen wir fast alle wieder in den Matten. Die Jungle Nacht bricht an.  Und wenn du nicht rechtzeitig in deinem Kokon eingeschlossen bist, kann es ziemlich unangenehm sein.

Es ist sehr komisch bereits um 17:00 Uhr ins Bett zu gehen, Sorry sich in die Matte zu verkriechen. Du hängst einfach nur da und hörst, wie deine Nachbarn die ersten Eindrücke auf Diktafone oder Kameras aufnehmen.

Die erste Nacht zeigt mir gleich, wie die kommenden Nächte werden: unruhig und unbequem. Ich überlege es mir dreimal, ob ich mich bewege und ob es überhaupt etwas bringt. Jede Position fühlt sich unbequem an. Mir ist kalt, sehr kalt. Die Kälte kommt vom Boden und ich ziehe meinen Schlafsack so zusammen, dass nur meine Nasenspitze rausschaut.

Sonntag, 03.06.2019

Tag 2 - „Jungle poor – das Leben fängt außerhalb der Komfortzone an“

Descend from 9000ft down through cloud forest to around 3,500ft and checkpoint 1. With each step the air gets more oxygen rich after a breathless start. Then climb 100ft to reach a mountain road which winds down through beautiful vistas, waterfalls and tunnels to the cock of the rock camp, your home for the night overlooking the amazon. 

Cock of the rock camp has hammock stations, showers, WC’s and kit washing facilities. 

Distance: 38km 

Was ich heute richtig mag:

Blauer Kinesio-Tape auf dem Rücken. Als eine Prophylaxe gegen Reibungen durch den Rucksack.

Dynafit Regenjacke - egal wie stark es regnet, ich bin fast trocken. Sogar einem Wasserfall hält sie Stand.

Babypuder für die Füße und Schuhe.

Salomon Schuhe S/Lab Ultra 2. Drücken nicht und leiten das Wasser schnell raus.

Compressport Pro Free Belt black - meine geniale „Kängurus Tasche“ hauptsächlich für die Laufstöcke und für alles anderes.




Was ich heute nicht mag:

Den Platz für die Übernachtung

Laufrucksack sitzt noch nicht optimal und wackelt einfach zu viel.

Race Essen und Lippenbalsam sind nicht greifbereit.


Was ich vermisse:

Stabile Flip-Flops oder Crocs Schuhe. Warum habe ich wohl meine pinken Crocs Schuhe nicht mitgenommen? Richtig – zu wenig Platz.


Was ich unbedingt optimieren muss:

Die Wäscheleine, um die wichtigsten Sachen befestigen zu können.

Was du nicht hast, brauchst du nicht. Doch! Handschuhe!

Es wird ernst. Nur du und der Jungle. Unsere Reisetaschen mit allen „Luxusartikel“ haben wir abgegeben. Jetzt verfügen wir nur noch über die nötigste Ausrüstung.

Unser gemeinsamer Start befindet sich direkt neben dem Camp, im Regen und mit der Begleitung der einheimischen Musik. Klein, unspektakulär und trotzdem einzigartig. Chris hält eine kleine Rede. Ein Pistolenschuss erklingt in der Ruhe des Jungle.

38 km im Jungle zu laufen ist natürlich nicht zu vergleichen mit einem Lauf auf einer Straße oder in den Bergen.  Mein Körper fährt gleich nach ein paar Kilometer auf Hochtouren. Die Luftfeuchtigkeit, die Höhenmeter. Alles fühlt sich anstrengend an.

Jedes Mal, wenn ich mich irgendwo festhalten will, muss ich zweimal schauen. Keine beißenden Ameisen, keine Spinnen, keine Dorner.  Einen falschen Schritt oder Griff und du spürst sofort die Folgen oder auch die Launen der Natur. Mist. Handschuhe habe ich vergessen. Sie waren eigentlich gar nicht auf meiner Liste.

Das zweite Camp erreicht. Eine wilde Wiese mit einer Holzhütte und zwei Löcher im Boden: Korrekt Toiletten. Meine Ultra lighte Flip-Flops saugen sich voll mit Schlamm. Auf dem Weg aus der Toilette verabschieden sie sich endgültig. Ab sofort habe ich keine Wechselschuhe.

Montag, 04.06. 2019

Tag 3 - „Im Jungle bist du nie allein“

Leave camp and get your first taste of the amazon rainforest, using rarely trodden trails to climb and descend as you wind your way through thick vegetation. 

This forest is home to jaguars, monkeys, tapirs, parrots and macaws to name just a few of the myriad creatures which inhabit the area. 

Your camp for the night is manu outpost, tono. Here you’ll find hammock stations, showers and WC’s. 

Distance: 34km 

Was ich heute richtig mag:

REAL TURMAT – Beef Snacks Salt and Pepper

Blauer Kinesio-Tape auf dem Rücken - als eine Prophylaxe gegen Reibungen von Rucksack.

Versteckte Schlaufen auf dem Rucksack. Diese zwei Magic Schlaufen habe ich schlicht übersehen. Heute habe ich ganz kurz daran gezogen und sieh da: Der Laufrucksack wackelt nicht mehr.

Powerbar Energize Wafer Schokolade Erdnuss. Motivation ist alles! Meine Belohnung des Tages.

Eine Dusche!


Was ich heute nicht mag:

Schlafen ohne Schlafkissen.
Fast die ganze Nacht beschäftigte ich mich mit dem Thema Schlafkissen.

Dusche mit den Mitbewohnern.


Was ich vermisse:

Schlafkissen


Was ich unbedingt optimieren muss:

Unbedingt ein Schlafkissen und Handschuhe herauszaubern

Diese Etappe könnte man so beschreiben: Schlamm – Wasser – Schlamm. Wenn ich nicht gerade bis zur Hüfte im Schlamm stecke, liege ich am Boden.

Hauptsächlich nicht die Schuhe im Schlamm verlieren. Bei zwei Mitläufer halten die Fußsohlen der Laufschuhe dem Jungle nicht mehr stand. Wenn du irgendwo stecken bleibst oder deine Schuhe einfach nur mit Wasser und Schlamm eingesaugt sind, wirken auf die Schuhe unglaubliche Kräfte.

Gleich nach dem Start der zweiten Etappe denke ich darüber nach, warum unternehmen Menschen überhaupt solche Abenteuer. Gefährlich, ohne Luxus, anstrengend, teuer. Sich oder der Umgebung etwas zu beweisen?  Aus Neugier? Abenteuerlust? Das glaube ich kaum. Wenn ich mich umschaue, sehe ich Unternehmer, Ärzte, Lehrer….und fast jeder von denen hat eine interessante Vergangenheit und eine eigene Geschichte. Was wir hier vielleicht suchen, ist die Abgeschiedenheit. Die Ruhe – mit sich selbst zu beschäftigen. Nur in solchen Momenten haben wir die Möglichkeit, einige Quellen zu entdecken und zu berühren. So ein Moment erlebe ich mit Keith Nolan. Es nieselt wieder leicht und wir laufen eine Weile zusammen. Es fällt mir gleich auf, dass seine Race Nummer ungewöhnlich lang ist. Normallerweise besteht sie aus drei Nummern. Seine aber aus fünf. Lachend frage ich ihn was die Nummer bedeutet. 16.6.11 ist ein Datum, Erinnerung an sein Baby Katie Ann. Sie wurde an diesem Tag geboren und nach 12 Stunden hat sie diese Welt wieder für immer verlassen. Der Regen mischt sich mit den Tränen in meinem Gesicht.

Keith Nolan Jungle Ultra 2018

Ich liebe unseren Schlafplatz. Nach drei Tagen endlich eine fast normale Dusche und eine ebensolche Toilette. Luxus! Die Dusche tropft zwar nur, aber man ist hier für alles dankbar.  Als ich an der Reihe bin, pelle ich mich aus den verschlammten Klamotten und will nur das frische Wasser genießen. Ich bin aber in der Dusche nicht allein! Direkt hinter mir in der Ecke sitzt SIE. Eine riesige Spinne. Mein Körper ist für ein paar Sekunden wie eingefroren.  Ab sofort ist mein Blick nur in eine Richtung gerichtet. „Sie bewegt sich nicht, sie bewegt sich nicht…“ Der Plan ist klar – eine einzige Mikrobewegung und ich starte nackt raus.  Meine Arachnophobie dauert noch einige Stunden nach dem Duschen.  Aber kein Wunder, wenn man weißt, dass hier im Jungle eine der giftigsten Spinnen der Welt zu Hause hat. Nämlich die Hausspinne oder auch als Ecken-Spinne genannt.

Ich habe immer noch zwei offene Themen: Handschuhe und Schlafkissen, für die ich heute unbedingt eine Lösung finden will. Ich opfere ein paar Injinji Socken, schneide die Enden weg und meine neuen Handschuhe sind geboren.  Für das Schlafkissen nutze ich meine zwei Salomon Trinkflaschen, die ich nur aufpuste und zusammenbinde.  Mit den Ergebnissen bin ich äußerst zufrieden.

Als Frau hat man fast immer, sogar im Jungle, kleine Vorteile. Nicht gerade bei den Teilnehmern, die sich mehr oder weniger als Konkurrenten ansehen, aber immerhin bei den Helfern. Ein peruanischer Helfer steht bei mir als ich meine Hängematte aufhängen will. Er beobachtet akribisch jede meine Bewegung und wartet auf den geeigneten Augenblick. Der Moment kommt, als ich anfange meine Hängematte zu knoten. Da wittert er seine Chance und zeigt mir ganz stolz seine speziellen Knoten. Nicht schlecht. Meine Auffassungsgabe ist leider nicht gerade so ausgeprägt, dass ich mir die Bewegungen merken kann. Ich schätze seine Hilfe und will mich mit einer Packung Haribo revanchieren. Er schaut mich unglaubwürdig an und frägt, ob das tatsächlich für ihn ist.

Ich freue mich schon auf die nächste Jungle-Nacht. Da höre ich plötzlich durch das Lager meinen Namen: „Lucie“. Der Dieter sucht mich. Ich freue mich über den Besuch. Er erzählt mir über seine kaputten Schuhe, die er irgendwo auf der Strecke zerlegt hat und wie er die auf die Schnelle mit einem Kabelbinder repariert hat. Dietmar hat bereits einige Erfahrungen mit Beyond the Ultimate und mit anderen „extremen“ Läufen. Er ist sehr freundlich und hilfsbereit. Das kann man leider nicht von allen Teilnehmern behaupten. Beim Aufbau der Matte oder bei dem Lauf selbst bist du auf dich allein gestellt. Es ist bereits 18 Uhr. Im Jungle fängt die Nacht an. Gerade kommt der nächste Teilnehmer ins Camp.  Er musste seine Hängematte in absoluter Dunkelheit aufbauen. Dann lässt es einen Knall und der lieber Nachbar schreit nur: „Fucking!“ Mein anderer Nachbar frägt nur kurz: „Are you Ok?“ Das war es. Niemand will mehr aus der Matte steigen und helfen.

In der Regel kommen die japanischen Läufer, die mit überdimensionalen Laufrucksäcken unterwegs sind, als Letze ins Camp. Sie kämpfen sich mit einem unglaublichen Willen immer durch. Egal wie lange es dauert, egal wann sie ankommen. Deren mentale Stärke ist bewundernswert.  Dann ist hier noch Takashi Okada. Takashi läuft immer mit seinem Kostüm und mit einer Maske. Wir verstehen zwar nicht warum, aber er wird sicherlich seine Gründe haben.

In der Regel kommen die japanischen Läufer, die mit überdimensionalen Laufrucksäcken unterwegs sind, als Letze ins Camp. Sie kämpfen sich mit einem unglaublichen Willen immer durch. Egal wie lange es dauert, egal wann sie ankommen. Deren mentale Stärke ist bewundernswert.  Dann ist hier noch Takashi Okada. Takashi läuft immer mit seinem Kostüm und mit einer Maske. Wir verstehen zwar nicht warum, aber er wird sicherlich seine Gründe haben.

Dienstag, 05.06. 2019

Tag 4 -„Wie aus Vegetariern fast Killer geworden sind“

Leaving manu outpost you will follow a creek for 4km before a rive crossing brings you out onto the logging roads for which this stage is named. These undulating roads will carry you through primary rainforest to your third camp near the village of santa rosa. 

Village of santa rosa camp is again in the heart of the jungle with hammock stations, showers and WC’s. There’s also a nearby river where you can take a dip and cool any aching limbs. 

Distance: 30km 

Was ich heute richtig mag:

Sich vollkommen nackt in einem peruanischen Fluss treiben lassen.

Ohrstöpsel.

Handgemachte peruanische Kette.


Was ich heute nicht mag:

Hühner, Hunde, Lärm


Was ich vermisse:

Eine ruhige Nacht im Bett oder im Zelt. Einfach nur am Boden gestreckt zu liegen.


Was ich unbedingt optimieren muss:

Meine Essreserven reduzieren.

Was für ein wunderschöner Platz für unser Nachtlager – trocken, gepflegt, genug Platz, normale Bodenbeschaffenheit, fast moderne Sanitäranlagen. Als eine kleine Begrüßung bekamen wir von den Einheimischen sogar eine handgemachte Halskette. Eine großartige Geste über die wir uns alle freuen.

Jungle Peru 2018

Der Schock meines letzten Besuchs in der Jungledusche sitzt immer noch tief und ich verspüre heute sowieso das Bedürfnis nach einer Freiheit. Als ich die Wahl zwischen der Dusche und dem Fluss habe, überlege ich nicht lange. Ein wunderschöner, sonnigerer Tag. Ich ziehe mir alle Klamotten aus und springe vollkommen nackt in den Fluss. Dass ich nicht allein bin, sondern in Gesellschaft eines Einheimischen, stört mich nicht.  Er gaffte nicht. Im Gegenteil. Scheinbar ist hier Nacktheit absolut normal.

Dunkelheit bricht ein. Gerade als ich es mir in meiner Hängematte gemütlich gemacht habe, berührt mich etwas von außen. Was ist das? Ich bin vor Angst klinisch tot! Ist das ein Tier? Was soll ich machen? Es schupst mich. Ich greife ganz langsam zu meiner Stirnlampe, öffne mit zitternden Händen den Reißverschluss und werfe einen schnellen Blick Richtung Boden. Und da steht er. Ein kleiner, schmutziger peruanischer Junge. Er ist erschrocken, ich bin erschrocken. Es dauert nicht einmal eine Minute und seine noch kleinere Schwester steht auch vor mir. Sie stehen beide einfach nur da und ich überlege, was könnte ich denen schenken. Für die kleine Lady habe ich einen pinken Kuli gefunden.

Ihre Augen strahlen. Ich habe leider nichts mehr zu verschenken und greife zu 2 x 10 $ Scheinen. Das sollte unser kleines Geheimnis sein. Ob sie überhaupt wissen, was sie in den Händen halten, ist natürlich fraglich. Als ich die zwei fotografieren will, nimmt der Junge die Schwester ganz ängstlich an die Hand. In einigen Ländern haben die Einheimischen Angst vor den Fotos, da sie glauben, dass damit ihre Seele geraubt wird. Im Nachhinein denke ich über meine unüberlegte Aktion nicht so positiv.

Die Nacht ist ein absoluter Horror. Genau so stelle ich mir ein effektives Foltern vor.

Ein Schlafentzug mit ständigen, unangenehmen Geräuschen. Zunächst Hunde. Sie bellen und bellen. „Aber Sie werden doch auch irgendwann schlafen,“ denke ich. Die Überlegung war nicht so falsch, bis auf das ABER. In dem Moment als die Hunde endlich eingeschlafen sind, ist jegliches Geflügel aus dem ganzen Dorf wach. Die sind doch keine Nachtiere!? Wenn hier die Jaguare, Pumas oder Ozeloten durch die Nacht schleichen, dann kann ich das verstehen. Egal wie tief ich meine Ohrstöpsel in die Ohren schiebe, es hilft nichts. In dem Lärm kann kaum jemand schlafen. Sogar die Veganer und Vegetarier unter uns sind so weit, dass sie die Tiere einfach nur beseitigen wollen, damit endlich die Ruhe ins Camp kehrt. Der Lärm endet diese Nacht einfach nicht. Die Dorfhunde sind mit den ersten Sonnenstrahlen sofort wach. Ich bin mit meinen Nerven am Ende. Das Einziges was gegen die Müdigkeit hilft, ist das Laufen. Ab in auf die neue Strecke – ab in den Jungle und Richtung neuem Camp..

Die Medizinstation wird von Tag zu Tag voller. Entzündungen von verschiedenen Insekten und gigantische Blasen sind die häufigsten Verletzungen.

Mittwoch, 06.06. 2019

Tag 5 - „Immer weiter im Matsch und Schlamm“

Leaving santa rosa and heading through manu national park you’ll journey through primary rainforest crossing rivers and creeks along the way. Don’t be deceived by the length of this stage ‘lull’ you into a sense of security, tough terrain with steep inclines and declines swimming in slick mud await you in the jungle. This will be the toughest test yet.

The fourth camp is villa carmen biological reserve and is located within a beautiful conservation lodge with hammock stations, creek showers and WC’s and again you’ll fins a river nearby for a cooling dip.

Distance: 30km

Was ich heute richtig mag:

Der Gedanke, dass ich heute Abend in einem ruhigen Camp schlafen werde.


Was ich heute nicht mag:

Ich kann langsam mein Expeditionsessen nicht mehr sehen. Immer schnell alles rein, damit ich genug Energie habe.


Was ich vermisse:

Trockene, frische Klamotten


Was ich unbedingt optimieren muss:

Mein schmerzendes linkes Knie.

Keine lange Strecke heute. Aber das täuscht. Wir kämpfen uns langsam durch das Weltnaturerbe der UNESCO, das Reserva de la Biosfera del Manu. Die Km ziehen sich wie eine Ewigkeit. Der Matsch ist manchmal so tief, dass ich kaum meine Füße wieder herausziehen kann. Der dichte Dschungel ist einfach nur atemberaubend. Riesige Termitennesten, beeindruckende wandernde Bäumen (Walking Trees), die ihre Wurzeln vom Stamm nach unten wachsen lassen und somit können sich so bis zu einem Meter pro Jahr bewegen. Immer auf der Suche nach möglichst viel Licht von oben.

Auch jetzt hat es mich richtig erwischt. Ich rutsche ab und verdrehe mir mein linkes Knie. Immer wenn wir allein irgendwie fallen, ist uns bewusst, dass das was wir hier tun, absolut nichts mit einem normalen Ausflug oder Lauf zu tun hat. Keine Absperrungen, keine Sicherheiten. Ein falscher Schritt, eine falsche Entscheidung, zu wenig Flüssigkeit, eine falsche Selbsteinschätzung und niemand kann dir helfen. Das Einzige was dir zur Verfügung steht, ist eventuell dein Sattelitentelefon.

Unser Schlafplatz befindet sich auf dem Gelände von Villa Carmen Biological Station.

 

Donnerstag, 07.06. 2019

Tag 6 -„Es wächst uns langsam eine Schwimmhaut zwischen den Fußzehen"

This is it. The long one stands between you and glory. 70-92km with over fifty river crossings, 1500ft of incline and 20km of thick jungle. This is a region prone to heavy rainfall and sudden rises in water levels which can lead to changes in route. There is of- ten a short-course cut-off imposed during this stage for the safety of any who can’t keep the pace. Many will finish in darkness; head torches and strong wills are needed to get through a long jungle night. 

Distance: 70-92km depending on rainfall 

Was ich heute richtig mag:

Zerkleinerte Chips in der Zipptüte von Phillip, eine geniale Idee.

Milch aus der Tube, Chees aus der Tüte.


Was ich heute nicht mag:

Mein linkes Knie.
Es tut einfach nur unglaublich weh und ich habe schon eine Unmenge von Kinesio Tapes verbraucht. Bei jedem kleinen Bergab muss ich meinen linken Fuß nach außen drehen, damit ich mich überhaupt vorwärtsbewegen kann.


Was ich vermisse:

Eine gute Schokolade.


Was ich unbedingt optimieren muss:

Mein schmerzendes linkes Knie.

Der Start ist heute sehr früh. Und wenn ich so überlege, weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt geschlafen, geträumt oder einfach nur halluziniert habe.  Eigentlich denke ich fast jeden Morgen, die Hängematte könntest du dir sparen.

Es ist trotzdem erstaunlich, wie schnell sich der Körper innerhalb kürzester Zeit erholen kann. Wobei das Wort „erholt“ etwas übertrieben ist. Aber es geht immer weiter, Tag für Tag. Es nieselt nur leicht, aber das ist auch egal, weil unsere Schuhe, Klamotten und Unterwäsche sowieso nass sind. Die Gerüche, die unsere Körper und Klamotten ausstrahlen, nehmen wir nicht mehr wahr. Nur wenn sich mehr als fünf Personen an einem Ort aufhalten, ist uns die Geruchsentwicklung sofort klar und sehr präsent.

Nach der Beschreibung des Veranstalters werden wir heute mehr als fünfzig Flüsse überqueren. D. h. spätestens heute wächst uns eine Schwimmhaut zwischen den Fußzehen.

Bis auf mein linkes Knie geht es mir sehr gut. Keine größeren Stiche, Ausschläge, kaum Blasen, keine Magenprobleme. Die größte Herausforderung für mich ist, wie bekomme ich meine Elefantenfüße in meine Schuhe? Täglich eine Herausforderung.

Die Leuchtstäbe sind geknickt und hängen an unseren Rucksäcken. Was muss das für ein Blick sein – in der Mitte des Dschungels ein Haufen von Menschlichen Glühwürmchen?

Flussüberquerungen?! Wir sind fast den ganzen Tag im Wasser und haben das Gefühl, dass wir bereits unzählige KM hinter uns haben. Ständig im Wasser, bei Strömungen und Steinen – wir kommen kaum vorwärts. Ich laufe fast die ganze Strecke mit Phillip. Wir erzählen über Gott, Welt, Ethik, Politik, über uns. Er ist so ein toller Laufbuddy und ich bin froh, dass er an meiner Seite ist. Plötzlich fängt mein Sattelitentelefon im Rucksack laut an zu piepen. Auf dem Telefon steht“ „Are you lost?“ „Hä“?! Warum sollte ich verloren sein?! Gehen wir falsch? Die sehen doch, dass wir in der Gruppe laufen! Das Telefon von Phillip fängt auch an zu klingeln. Ich versuche zu antworten – I´m Ok. Es dauert fast 30 min bis unsere Telefone wieder still sind.

Jedes Mal, wenn wir fast im Wasser schwimmen, denke ich an eine Dokumentation, in der es um Tiere geht, die in Amazonas Gewässer leben. Auch sehe ich nicht direkt die Affen, aber ich spüre, dass wir akribisch beobachten werden.

Phillip hat immer kleine Überraschungen in Petto. Cheese Würfel und dann die zermatschten Chips in der Zipptüte. Eine ultimative Geschmackexplosion und ein super Tipp für längere Läufchen.

Die Nacht bricht an und es fängt wieder an zu regen. Um unseren müden Geist und Beine wach zu halten, sprechen wir über Jaguare. Sicherlich sind wir nicht die typische Beute für die, aber in der Dunkelheit kann einiges passieren. Name „Jaguar“ kommt aus dem indianischen Begriff „yaguar“. Und das bedeutet etwa – Räuber, der seine Beute mit einem einzigen Sprung erlegt. Solche Informationen beruhigen mich nicht gerade.

Es ist schon Dunkel als wir in der Zieldestination, Pillcoppata, gemeinsam mit Phillip einlaufen. Und welche Überraschung – es regnet wieder in Strömen.  Die Straßen sind leergefegt. Erst im Zentrum, wo das Ziel ist, laufen einige Kinder herum und wollen unbedingt unsere Leuchtstäbe und die restlichen Sachen.

Die Zeit spielt für uns kaum eine Rolle. Wir sind einfach nur glücklich und sehr emotional. Geschafft. Die Endorphine schießen in die Höhe und es existiert für uns nur das JETZT und das WIR.

Freitag, 08.06. 2019

Tag 7 - „Blasen, Schmerzen, Humpeln,
aber vor allem Eins – Happiness“

Was ich heute richtig mag:

Ein normales Bett.

Heiße Dusche.


Was ich heute nicht mag:

Die Schuhe auszuziehen.


Was ich vermisse:

Nichts!


Was ich unbedingt optimieren muss:

Schnell große, offene, gemütliche Schuhe kaufen.

Für mich und Phillip fallen heute definitiv Weihnachten und Geburtstag auf einen Tag. Wir haben noch ein Zimmer in der Villa Carmen bekommen.  Ein festes Dach über unseren Köpfen, eine warme Dusche und ein echtes Bett. Einige Teilnehmer hatten leider nicht das Glück oder besser gesagt fehlten ihnen die Geheim-Info. Sie müssen immer noch draußen auf dem Platz in den Hängematten übernachten.  Für ein paar Dollar kann man nämlich das nächste Highlight des Dschungels erleben – halboffene Villas. Das Zimmer sieht aus wie aus einer Luxus Reisezeitschrift.

Schauen sie lieber nicht nach unten! Meine Beine verfärben sich langsam feuerrot. Irgendein Ausschlag, es juckt nicht und dementsprechend mache ich mir kaum sorgen. Die Schwellungen um die Sprunggelenke explodieren. Ich brauche definitiv Flip-Flops oder größere, offene Schuhe, die um zwei Nummer, noch besser um drei Nummer größer sind. Bevor wir ins Bett gehen, verarzten wir noch gewissenhaft unsere Blasen und Wundern. Die letzten sterilen Spritzen kommen zum Einsatz.

Der ganze Raum ist von unglaublicher Dankbarkeit erfüllt. Ich sitze auf dem Bett und beobachte ganz still Philip, wie er betet. Er steht in der Mitte des Raums und legt sein Kopf in seinen Händen. Was für ein wunderbarer Abschluss.

Unsere Körper und auch die Gedanken kommen kaum zur Ruhe. D. h. auch mit einem richtigen Bett sind wir uns überhaupt nicht sicher, ob wir schlafen oder träumen.

Das Aufwachen ist überwältigend. Unser Apartment ist auf einer Seite komplett offen.  Und der Blick aus dem Bett direkt in Richtung Dschungel. Phillip und ich können es immer noch nicht begreifen.

Das Frühstück ist die nächste Gefühlsexplosion. Reis, Avocado und Banane. Einfach, aber nach unseren Expeditionsnahrung unbeschreiblich lecker. Direkt nach dem Frühstück werden wir in die Stadt gefahren, um unseren Lauf zu zelebrieren. Amazonas Küche und viel Gastfreundschaft. Wir sind immer noch in einer gemeinsamen Blase. Geschütz von der Außenwelt, vor Social Media, vor unseren Handys, vor unserem Alltag. Du siehst bei keinem von uns ein Handy.

Es ist uns auch bewusst, dass wir unsere Strapazen, unsere Erfahrungen und Eindrücke nur miteinander teilen können. Kein Außenstehender wird uns je nicht verstehen.

Bei der Rückreise herrscht in den Busen wieder eine seltsame, traurige Stille. Jeder versucht seine Füße so positionieren, dass sich die Schmerzen in Grenzen halten. Die meisten Blicke sind immer noch Richtung Dschungel gerichtet. Nach einem solchen Abenteuer kommt oft eine unglaubliche Leere. Man fragt sich: „Und jetzt? Wohin soll die Reise jetzt gehen? Noch höher, noch länger, noch gefährlicher?“ Eine gute Frage.

Ich würde die Aussage von Emil Zatopek korrigieren: „Wenn du laufen willst, dann auf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann laufe sechs Tage im Dschungel nur mit dem Nötigsten.“

Es ändert sich für dich alles! Und damit meine ich alles. Deine ganzen Prioritäten im Leben, deine Ansichten, deine ganze Denkweise. Du veränderst dich.

"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mut bedeutet, sich zu Tode zu fürchten, und trotzdem in den Sattel zu steigen."