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"WENN ICH LOSLASSE, WAS ICH BIN, WERDE ICH, WAS ICH SEIN KÖNNTE." LAOTSE

EINE NEUE ZEIT UND DAMIT AUCH NEUE HERAUSFORDERUNGEN

Online Training LUFTStrong

…und plötzlich hat sich alles verändert. Das Corona Virus ist langsam auch bei uns in Europa angekommen und wir reisen 21.03.2020 noch ohne große Gedanken nach Frankreich zum Petit Ballon (Elsas) Trailrunning Event. In einigen Bundesländer sind schon größere Events untersagt und die Läufer Community wird langsam unsicher. Was dürfen wir noch, was nicht, was sollen wir unterlassen und was nicht? Zwei Tage vor der Veranstaltung kommt noch ein Email vom Veranstalter mit den Hinweisen, wer in Krisengebieten war, darf nicht starten. Ich habe nur einen leichten Husten und möchte nichts riskieren. Für mich gibt es in diesem Jahr kein Start beim Petit Ballon. 

Es fasziniert mich immer wieder, diese spezielle menschliche Eigenschaft – Gleichgültigkeit. Wie schon einmal Krishna gesagt hat: „Menschen sehen den Tod um sich herum, aber sie denken, dass es sie nicht betrifft.“ Ja, genau so denken wir. Und ich auch. Zwar meide ich schon da bewusst enge Kontakte und bevorzuge lieber Outdoor zum Warten, aber trotzdem spüre ich schon leichte Unruhe in der Luft. 

Nach dem kurzen Ausflug ins Elsas kommen immer weitere Heros Botschaften – fast im Stundentakt. Und dann gehört Elsas plötzlich zu den Krisengebieten und wir müssen in die häusliche Quarantäne.

COVID_19_Ostern

Wir leben in einer seltsamen neuen Realität. Die meisten von uns haben so etwas noch nie in ihrem Leben mitgemacht. Aber für manche ist es nicht neu. Für diejenigen unter euch, die z.B. ähnliche Krisen wie SARS oder HIV / AIDS, tobende Waldbrände, Besatzung und Krieg erlebt haben. 

Aber COVID 19 hat einen beispiellosen Einfluss auf das menschliche Leben. Es betrifft nicht nur diejenigen, die krank sind oder werden oder kurz vor dem Sterben sind, sondern hat auch enorme wirtschaftliche Auswirkungen, die wir in den kommenden Jahren erleben und spüren werden. Vielleicht sterben mehr Menschen an den Folgen, an Hunger, Mangel an grundlegenden Ressourcen, Gewalt oder Isolation als Menschen direkt an dem Virus.

Es ist erschreckend und unbekannt. Gleichzeitig muss ich daran denken, dass dies auch normal ist. Normal? Ja, richtig verstanden normal. Es ist nämlich ungewöhnlich anzunehmen, dass unser ganzes Leben ohne Unterbrechungen und ohne Krisen verläuft. Unser Leben war und ist ein ständiges Auf und Ab. Wir bekommen etwas und dann verlieren wir es wieder. Menschen fliehen vor Gewalt und Armut, beginnen ein neues Leben und dann sterben sie im Krieg. Jeder von ihnen lebte ein Leben und verlor es dann. Er baute etwas und musste dann von vorne anfangen. Auf und Ab. Manchmal zwei- oder dreimal in einem Leben.

Viele von uns und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt leben ein Leben voller Höhen und Tiefen. Einige von uns, und ich bin einer von euch, haben jedoch noch nie in ihrem Leben etwas erlebt, das mich so plötzlich, so heftig und so intensiv betrifft.

Die Vergangenheit und die Gegenwart lehrt uns immer die gleichen Sachen und stellt uns vor neuen Herausforderungen:

  • Kein Erfolg ist dauerhaft oder sicher.
  • Wir werden unweigerlich immer wieder von vorne anfangen.
  • Du solltest immer auf Schwierigkeiten vorbereitet sein. Und das bedeutet nicht, dass du große Vorräte an Toilettenpapier hamstern solltest. Es bedeutet, mental auf den Verlust vorbereitet zu sein, von vorne anfangen zu müssen.
  • Sei bereit, auf bestimmte Gewohnheiten zu verzichten, von denen du dachtest, du kannst nicht ohne sie auskommen (Fitnessstudio). Ohne Luxus. Ohne Komfort und ohne deine Lieben.

Mein Lieblingsautor Ryan Holiday hat vor kurzem in seinem Newsletter geschrieben: „Vergeuden Sie die folgenden Wochen oder Monate der Isolation nicht… Hoffentlich resultiert am Ende der Quarantäne eine bessere/höhere Version von uns selbst. Versuchen Sie es zumindest.“

Natürlich kann man durch die Krise auch anders kommen.

Aber für mich ist dies keine Option. Und ich persönlich glaube nicht, dass dies der Weg zum glücklich/zufrieden sein ist. 

Auch ich tue mich mit der ganzen Situation sehr schwer. Ich bin Mutter, Ehefrau, Tochter, Freundin, selbständige Personal Trainerin, auf Teilzeit eingestellte Fitnesstrainerin bei FitPark Remchingen und eine leidenschaftliche Läuferin, die gerne an unterschiedlichen Wettkämpfen weltweit teilnimmt. 

Ich befinde mich immer noch irgendwie in einem leichten Schockzustand. Fast alle meine Tätigkeiten, Abläufe haben sich plötzlich verändert. Aber ich bin nicht traurig, enttäuscht oder ängstlich. Und das liegt vielleicht daran, dass ich mich nicht nur über eine einzelne Sache, wie z.B. Laufen, Fitness, Mutter zu sein definiere. Ich bin einfach nur dankbar, jeden Morgen neu aufzuwachen und tief Luft zu holen. Dankbar für viele Privilege, die andere vielleicht nicht haben. Dankbar für wunderbare Menschen um mich herum. Voller Kraft, um jeden Tag das Beste zu geben.

Selbstverständlich ist Angst normal. Ich kann mir gut vorstellen, dass sogar unsere Vorfahren manchmal Angst hatten. Aber sie ließen sich von ihrer Sorge nicht davon abhalten, das Beste zu tun, was sie konnten. Sie kämpften weiter. Und obwohl wir keine Kontrolle über das Virus haben, haben wir Kontrolle darüber, wie wir darauf reagieren.

Sei offen für neue Wege

Wir alle Eltern, Kinder, Lehrer, Direktoren, Trainer, Professoren….waren erschrocken. Plötzlich hat sich alles verändert! Und als ob es notwendig (systemrelevant) wäre, die Kinder vom ersten Tag an in ein System zu pressen. Hausaufgaben erledigen, die vorgeschriebenen Lerninhalte schnell irgendwie über Internet zu vermitteln. 

Es ist sicher nicht so, dass wir weiterhin online das tun können, was wir vorher im Klassenzimmer oder im Fitnessstudio getan haben. Aber vielleicht brauchen die Familien, die Kindern, die Sportler etwas völlig anderes von den Schulen, von den Pädagogen, von den Trainer als das was vor einigen Wochen noch auf dem Lehrplan oder auf dem Kursplan, Trainingsplan stand. Es hat sich plötzlich alles verändert! Aber wir wollen immer noch den gleichen Weg gehen!

Sicherlich ist es eine großartige Gelegenheit für uns alle etwas Neues zu lernen, ganz neue Wege auszuprobieren, mit der neuen Situation gut umzugehen und sogar die etablierten Stereotypen zu ändern. 

Ich bin kein professioneller YouTuber oder Influencer. Dafür habe ich als Personal Fitness Trainer, als Läuferin, als Ausbilderin, als Mutter und Ehefrau keine Zeit. Man kann definitiv sehr viel sein, aber nicht alles. Trotzdem nutze ich diese Zeit meine Arbeit neu zu gestalten. Mit Online Training, Online Personal Training. Ich habe während der ersten Woche sehr viele neue Sachen, Programme, Einstellungen, Videokameras ausprobiert.

Disziplin gleich Freiheit - wenn du schwach bist, dann ändere das!

Plötzlich hat sich alles verändert! Alle Fitnessstudios, Vereine, Laufgruppen stehen aktuell nicht zur Verfügung. Und jetzt? Welche Ausrede hast du jetzt? Vor ein paar Wochen war es die „Zeitausrede“ und die Motivation. Jetzt wird alles auf

  • die geschlossenen Fitnessstudios und Co.
  • Ausgangssperre
  • Homeoffice
  • finanzielle Ängste
  • Sportliche Belastung kann dem Immunsystem schaden

geschoben. Echt jetzt?! Nichts davon gilt. Das Problem ist immer noch das gleiche. Nämlich DU. Das hat sich nicht plötzlich verändert! 

Ich bin der Meinung und das sage ich meinen Kunden sehr oft, es ist „nett“ eine gute Motivation zu haben, aber es bringt dich nicht weiter. Nur eine Disziplin wird dich nach vorne treiben. In guten und in den schlechten Zeiten! Und wenn du jetzt den ganzen Tag auf dem Sofa im Pyjama liegst, den Kühlschrank plünderst und auf ca. 3000 Schritte pro Tag kommst, dann kann ich dir nur gratulieren, da du deinen Körper und damit auch deinen Geist ruinierst.

Harte Situationen erfordern hartes Handel ​

„Denken Sie daran, dass es trotz aller aktuellen Ereignisse im Baseball kein Weinen gibt.“ Hanks

Deine Firma hat eine Kurzzeit angemeldet? Oder sogar Insolvenz? Kindergarten, Schule zu? Oma, Opa in der Isolation? Deine bereits bezahlte Sportveranstaltung abgesagt? 

Nichts davon ist elementar! Das alles kannst Du steuern, ändern, wenn du deine persönliche Komfortzone verlässt.

Nehmt eure Verantwortungen endlich ernst

Die Verantwortung als Mutter, als Vater, als Ehemann, als Ehefrau, als Tochter, als Sohn, als Schwester, als Bruder, als Freund, als Vorbild, als Mensch endlich ernst nehmen. Meine Mom hat mir vor ein paar Jahren in einem Streit mit einem „sehr einfach Mensch“ gesagt: “Auch wenn du das sagst, kannst du die Welt nicht verändern.“ Ich habe mich damals gefragt, warum nicht. Das Handeln von jedem von uns hat eine bestimmte Auswirkung! Und aus diesem Grund trage ich beim Einkauf einen Mundschutz. Über Pro oder Contra will ich hier keine Ausführungen machen. Dafür gibt es andere Spezialisten. 

Und NOCHMAL: wir alle haben nur ein Körper

Und das hat sich auch nicht plötzlich verändert! Dann bewegt euch endlich jeden Tag! Man musst nicht gerade Halbmarathon oder Marathon auf einem Balkon laufen. Aber mindestens 10.000 Schritte am Tag sind Pflicht.  Viele großartige Trainer/Fitnesstrainer oder Fitnessstudios bieten unzählige Online Kurse, kostenlose Workshops. Vier Tage sich kaum bewegen und dann versuchen alles am Wochenende nachzuholen. Gratulation: Thema verfehlt.

„Es ist die Schwere in der Welt, wohin das Bein geht, sobald du einen Berg überquerst, wird es andere geben.“ Dies wurde von Čelakovský geschrieben. Die Geschichte geht weiter mit einem Armen, der über die Bergen zu Fuße geht, und einem Reichen, der die Kutsche nimmt. An einer Stelle bricht das Rad der Kutsche und der Wagen kentert. Dann gehen beide zusammen. Wie ihr seht, sind wir am Ende alle in der gleichen Position. Leider merken es besonders diejenigen, die ihr ganzes Leben lang mit ihren Kutschen fahren, selten. Nur wenn ein Problem auftritt. Aber dann könnte es zu spät sein.

Man bewertet seine Sicht auf das Leben neu, wenn es an etwas mangelt. Krankheit ist ein häufiger Fall. Sie öffnet eine Tür, die Sie plötzlich woanders sieht. Jeder würde alles geben, um ihn oder seine Lieben zu heilen. Aber wenn es nicht funktioniert, wird selbst der reichste Mann nicht dafür bezahlen. Und in diesem Moment kehren wir alle zu unserer menschlichen Natur zurück. Plötzlich wollen wir mehr Zeit mit unseren Lieben verbringen, wir wollen Emotionen zeigen, Dinge sagen, die wir verpasst haben und endlich wir selbst sein. Wir vergessen dies bei der Suche nach der Anhäufung von Waren.

In diesem Sinne wünsche ich euch und euren liebsten Beste Gesundheit. Nutz die Zeit für andere Dinge welche im hektischen Alltag oft zu kurz kommen. Verbringt Zeit mit eurer Familie oder helft anderen die auf Hilfe angewiesen sind. Gebt auf Euch acht. Gemeinsam werden wir auch diese Krise meistern.